Auf der Suche nach seiner Traumfrau hat Xirp sich versehentlich mit der Falschen zum Date im Cafe verabredet.
BLENDE / SESSIONORT / INNEN
MUSIK
INNEN CAFE
Xirp sitzt am Tisch schaut auf die Uhr
Sein Date ist offensichtlich zu spät.
Er bestellt eine 2te Tasse Kaffee .
Die Kellnerin bringt sie ihm.
Sie stellt sie ihm hin „Bitte“
Er schiebt auf gegenüber.
„Sie kommt gleich“
„Bestimmt“ (Die Kellnerin glaubt eher nicht)
„Hoffentlich“
„Darfs sonst noch was sein?“
„Nein Danke“
Warte Pause
Es kommt Dame 1(TYP SARAH) . Es ist die Falsche. Xirp macht gute Miene zum bösen Spiel.
S:“Entschuldige die Verspätung – Schienenersatzverkehr“
Sie setzt sich.
Er nimmt den zurecht gelegten Schal weg.
X:“ Schön dich zu sehn“
S:“Scheiß Selbstmörder“
X:“Ach deshalb die Verspätung“
S:“Ja. Dabei hat der Driver zu schnell gebremst. War nix mit Selbstmord nur verletzt und der einzige Arzt, der da war hatte nix dabei. Kein Skalpell kein Druckverband nix. Mußte die Arterie mit dem Daumen zudrücken.“
X:“Scheiß Erlebnis“
S:“Es macht einen wahnsinnig, wenn der einzige Arzt hysterisch wirkt. Irgendwie denkt man er schreit gleich:`Hör auf zu bluten- verdammt hör auf zu Bluten.`“
PAUSE
X:“Ich hab dir einen Kaffee mitbestellt“
S:“Du bist schon länger hier?!“
X:“Ich war auch zu spät, hab gedacht du bist schon wieder weg.“
S:“Und hast mir doch auch einen Kaffee mitbestellt.“
X:“Willst du lieber etwas anderes?“
S:“Nein ,nein. Es bringt Glück, wenn einer für einen anderen mitdenkt.Kaffee ist vollkommen okay.“
X:“Manchmal braucht man ein bißchen Glück im Leben.“
S:“Nein kein Lotterieglück, nichts zufälliges.Nicht so etwas, was man auf dem Boden findet. Eine Münze oder ein kleines Stofftier .Glück wie es aus dem Herzen eines Menschen wächst.“
X:“Die Kellnerin hat gefragt und manchmal ist es besser einen Kaffee einfach so dastehen zu lassen.------------ Die Menschen denken , daß das Date grad auf dem Klo ist .
Fühlt sich nicht so jämmerlich (einsam) an, wenn die anderen denken, dass das Date auf dem Klo ist.“
S:“Soviel zum Thema Romantik.“
Sie macht die Kerze mit einem Feuerzeug an
S:“Todessehnsucht und Romantik,????irgendwie ist das meine Welt.Das versuch ich zusammen zu bringen. Ich will am liebsten dort leben wo sich die beiden überkreuzen.“
X schaut auf die brennende Kerze.Sie wirft flackernde Schatten.
X:“Irgendwie hat alles was lebt einen Schatten.“
S:“Du sagst es. Alles außer die Sonne.“
X:“ Hat nicht einer seinen Schatten an die Unterwelt verkauft und war deshalb für das Leben verloren?“
S:“Einen Dollar für den, der den Schatten der Sonne abbilden kann.“
X:“ Nur wenn eine noch hellere Sonne der unseren zu Nahe kommt.So daß sie einen Schatten auf einen riesigen eiskalten Gasplaneten werfen kann.“
S:“Sag mal, glaubst du dass es einen Punkt gibt, in dem die Schwerkraft der Seele durch den Auftrieb des Daseins ausgeglichen wird?“
X:“Manche nennen das glaube ich, Religion.“
S:“Oh ja, Diese Vorstellung der Menschen von einem höheren sinnstiftenden Wesen.Die übersteigerte Darstellung einer Vaterfigur. „
X:“Bestimmt schreibst du Gedichte.“
S:“Der Vater als unerreichbare mystische Autorität. Machterhaltungsmechanismen des Patriachats.“
X:“Oder Traumtagebuch? Bestimmt schreibst du Traumtagebuch.“
S:“Was“
X:“Wußtest du, daß man sich nie an seinen Schlafschatten erinnert, obwohl man ihn geträumt hat, jede Nacht aufs neue?“
S:“Das war ein schöne Abend neulich....“
X: Pause
S:“Im Club“
X:“Ja fand ich auch.“
Sie legt die Hand auf seine.
Er hält still
S:“Ich fand die Musik so gut.“
X:“Ich glaub ich war ganz schön betrunken.“
S:“Hat man dir aber gar nicht angemerkt. Hörte sich alles ganz vernünftig an.“
X:“Amaretto hilft irgendwie beim sich verstellen.Man tut so als wäre man nüchtern.“
S:“Du weißt schon, daß das ein Mädchenschnaps ist? Er schmeckt süß und macht die Jungs schlagartig schöner.“
X:“Ja, das bringt einen in Stimmung.“
Er zieht die Hand weg.
S:“Ich verrat dir was, ich würde gerne Soldatin werden
keine Ahnung wie das geht
mein großer Bruder war Soldat
Mein Großonkel ist in dem Hitlerkrieg gestorben.
Er hat den Nazischeiß geglaubt.Weißt du -
Ich steh nicht auf diesen ganzen Softischeiß. Sanfte Annäherung und sowas...“
X:“Du hattest einen harten Weg hierher.“
Er will ihre Hand berühren. Sie zuckt augenblicklich zurück .
S:“Was denn. Alle haben überlebt. Das bißchen Blut kratzt doch keinen.“
X:“Zum Glück, alle haben überlebt.“
S:“Hey, das lieb ich an mir, ich hab mein Schlägerimage in der Walddorfschule bekommen. Sackgassengespräche machen mich aggressiv.“
X:“Vielleicht kann ich was anderes erzählen , als das ….“
S:“Ich neige zu Direktheit , wenn ich zuviel Weichspüler höre.
Obwohl ich weiß, daß meine Direktheit Leute vor den Kopf stößt.
X:“Kein Problem.“
S:“Ich muß dann jetzt los.“
X:“Jetzt schon?“
steht auf und zieht sich an
X:“Schade , daß du schon los mußt.
S:“Es ist schon spät und ich will keinen Stress mit meinem Freund kriegen. Vielleicht sehn wir uns im Club?“
X:“Klar , bestimmt.“
S:“Ciao,Ciao.“ geht ab
X:“Ciao“
Xirp prüft in seinem Laptop den Facebookstatus von Sarah.